Christa Meves wurde am 4. März 1925 im schleswig-holsteinischen Neumünster geboren, machte dort 1943 Abitur und nach dem Studium der Philosophie, Geographie, Pädagogik und Psychologie, an den Universitäten Breslau, Kiel und Hamburg, 1949 Staatsexamen. Ihre Zusatzausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin absolvierte sie in Hannover und Göttingen mit Abschluss 1960. 1946 heiratete sie den Augenarzt Dr. habil. Harald Meves. Mit ihm war sie bis zu seinem Tod, 2003, verheiratet. Sie hat zwei Töchter, sechs Enkel und sechs Urenkel. 1973 wurde Christa Meves berufenes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands. 1984 verließ sie aber auf eigenen Wunsch das Gremium. 1987 konvertierte sie zur katholischen Kirche. 1978 übernahm sie zunächst mit Prof. Otto B. Roegele und Kultusminister Prof. Hans Maier die Mitherausgeberschaft der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“, später zusätzlich u. a. mit Roman Herzog und Jean-Claude Juncker.

Die mehr als 50-jährigen Verlautbarungen von Christa Meves gründen in einer Erkenntnis, die ihr anhand der geistigen Entwicklung hierzulande in den 60er Jahren und der Studentenrevolte von 1969 zuteil wurde: In tiefstem Erschrecken zeigte sich ihr ein neuer zentraler Sündenfall durch ein Hintenanstellen christlicher Strukturen des Abendlandes. In ihrer beruflichen Tätigkeit als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin entdeckte sie auch in dieser Zeit bereits die negativen Folgen eines Verhaltens, das sich aus einem allein von Menschenhand gemachten Leben ergibt. So wurde die Schöpfungsordnung in der Kindererziehung weitgehend – und zwar negativ – verändert, was bald eine Aufweichung familiärer Strukturen zur Folge hatte. Darüber hinaus wurde die Sexualität, der zweitstärkste Naturtrieb, der moralischen Einbindungen enthoben und zu selbstbestimmter Entfesselung freigegeben. Autoritäten und Hierarchien wurden für überflüssig erklärt.

Bei ihrer praktischen Arbeit machte sie dann schon ab Ende der 60er Jahre die Erfahrung, dass bei immer mehr Kindern - besonders in der ersten Lebenszeit durch vernachlässigende Umgangsweisen mit ihnen - später viel persönliches Unglück und schließlich auch eine erhebliche Schwächung unserer Gesellschaft in Bezug auf die seelische Gesundheit entsteht. Die Leistungs- und Bindungsfähigkeit bleibt dann oft brüchig, besonders wenn Kinder in den ersten drei Lebensjahren zu wenig Nähe mit ihrer Mutter erfahren haben. Es entsteht dann ein Mangel mit den verschiedensten Verhaltensproblemen, die die Lebensführung grundsätzlich erschweren. Aus der sich so ergebenen Sorge um den Erhalt der Lebens- und Arbeitsleistung in der Gesellschaft publizierte sie Prognosen in Bezug auf eine seelisch kranke Bevölkerung in der Zukunft. Diese Prognosen sind in von ihr ausführlich beschriebenen Einzelheiten weitgehend eingetroffen. Aus diesen Erfahrungen ging ihre gesamte Öffentlichkeitsarbeit hervor. Davon getrieben schrieb sie in den nächsten 40 Jahren 121 Bücher, zum Teil mit sehr hohen Auflagen.

Im Laufe ihrer Tätigkeit entwickelte sie – auf dem Boden der neoanalytischen Antriebslehre von Harald Schultz-Henke und Annemarie Dührssen eine aus den Antriebsstörungen hervorgehende Anthropologie. Diese enthält eine aus vier Charaktertypen bestehende Typenlehre, die durch die vier gestörten Grundantriebe ihre typische Färbung enthalten: den Hingabetyp, den Einsiedlertyp, den Ordnungstyp und den Darstellungstyp. Die Grundlagen dafür legte sie auf biologischem Sektor in dem Buch „Geheimnis Gehirn“, auf dem pädagogischen Sektor in „Erziehen lernen“ und für die Typenlehre in dem Buch „Charaktertypen“. Mittlerweile konnte Christa Meves die entwicklungspsychologische Wahrheit dieser Sichtweise als eingetretene Prognosen beweisen. Bis zum heutigen Tag legt sie das bei den einzelnen Verhaltensstörungen in der Öffentlichkeit dar. Als Konsequenz betont sie eine dringend notwendige Änderung im gesellschaftlichen Leben.

Das Ziel ihrer Anthropologie ist die Darlegung einer der Naturordnung entsprechenden notwendigen theistischen Lebensweise. Das Eintreffen der Prognosen und neuerdings auch Forschungsergebnisse aus Hirn-und Hormonforschung beweisen wissenschaftlich die Relevanz der psychologischen und pädagogischen Konsequenzen. Um diese Aussage zu vermitteln, hielt Christa Meves mehr als 3000 Vorträge im deutschsprachigen Raum. In über 200 Büchern und ungezählten Zeitschriften sind Beiträge von ihr erschienen - jahrzehntelang auch Kolumnen im Rheinischen Merkur, wie auch im Münchner Merkur, in der Welt am Sonntag, in der WELT, in idea- Spektrum, in der Tagespost, in Vision 2000 in der„Z“, im „13.“ und regelmäßig auch im Schweizer katholischen Sonntagsblatt. Seit der Gründung des katholischen Radiosenders Radio Horeb 1996 hält Christa Meves dort regelmäßig Vorträge. Sie ist in Fernsehinterviews bei EWTN und KTV zu sehen.

Sie gründete 1976 einen Freundeskreis, der sich ab 1983 in zu Tagungen meist auf der Burg Rothenfels traf. 1995 wurde dieser Kreis zu dem Verein „Verantwortung für die Familie - VFA e.V.“ erweitert. Im Jahr 2000 gründete sie die Fortbildungseinrichtung Eltern Colleg-Christa Meves (ECCM)® und führte in persönlicher Leitung Kurse durch, die gestandene Mütter befähigt, junge Eltern über eine sachkundige Erziehung zu informieren.

Ihre Korrespondenz mit Ratsuchenden ist seit 45 Jahren Legion, und seit 1990 nutzt sie die Möglichkeit per Mail ("Meves Aktuell") zu informieren, zumal sie aus Altersgründen seit 2005 ihre kinderpsychotherapeutische Praxis aufgegeben hat.

Zu ihrem 95. Geburtstag erschien diese Ehrung.

Christa Meves arbeitet im niedersächsischen Uelzen.

Alt werden, das ist Gottes Gunst jung bleiben, das ist Lebenskunst.

Sprichwort