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Gedanken zum Doktortitel

Ha, ha, ha! Mal wieder ein erschlichener Doktorhut! Eine Titel-Aberkennung, die wieder darauf hoffen lässt, dass der so stolz dem Namen hinzugefügte und mit Ansehen verbundene Nachweis besonderer wissenschaftlicher Forschungsleistung sich schändlicherweise für seinen Träger als unberechtigt erweist! Was für eine beglückende Mediennachricht für uns Nicht-Doktorierten in all unserer Vielzahl – Anlass zu Händereibender Vorverurteilung im aufrauschenden Blätterwald!

Liebe Freunde,

hier mein Nachdenken über eine öffentliche Vermeldung.

Christa Meves

MEVES AKTUELL Januar 2013

Ha, ha, ha! Mal wieder ein erschlichener Doktorhut! Eine Titel-Aberkennung, die wieder darauf hoffen lässt, dass der so stolz dem Namen hinzugefügte und mit Ansehen verbundene Nachweis besonderer wissenschaftlicher Forschungsleistung sich schändlicherweise für seinen Träger als unberechtigt erweist! Was für eine beglückende Mediennachricht für uns Nicht-Doktorierten in all unserer Vielzahl – Anlass zu Händereibender Vorverurteilung im aufrauschenden Blätterwald! Verbunden mit der oft wiederholten Nachricht tritt dann im Fernsehen auch gleich ein Lehrstuhlinhaber auf, der mit vor Bekümmernis gefalteter Stirn bekundet, wie dringlich eine umfängliche Nachprüfung sei und unverzüglich anberaumt werde. Wer mag da nicht – kopfnickend – über all die Lupenreinheit unserer hohen Schulen mit von der Partie sein – obgleich das alles die unwissende Allgemeinheit doch eigentlich gar nichts angeht? Keine Fragen also?

Doch, sie stehen schon seit dem Super-Pranger, bereitet für den Herrn von Guttenberg, im Raum. Sie lauten:

  1. Bahnt es sich in Zukunft als Möglichkeit an, den Doktorhut als gängiges Abschussobjekt für promovierte, öffentlich unliebsame Personen zu verwenden?
  2. Was hat Sensationsfreude dieser Art für Auswirkungen auf die Motivation von Studenten zur super-zeitaufwendig gewordenen Doktorarbeit?
  3. Wie wirkt sich die hochgepuschte Bedrohung auf Professoren aus, sich als Doktorväter zu betätigen?
  4. Hat diese öffentliche misstrauische Beäugung von Forschungsarbeiten, nicht eine Minderung von Forschungslust bei Studenten und eine Verkleinerung wissenschaftlich bedeutsamer erkenntnissteigernder Forschungsarbeit bei den Professoren zur Folge und damit Minderung von elitärer Leistung sowie des Forschungsniveaus?
  5. Ist also die Masche einer neuen Ausgrenzungsmethode nur ein besonders perfides Mittel zur Angleichung aller an alle mithilfe der immer wirksamen Neidschiene? Ist also diese neu medial ermöglichte Häme vielleicht ein weiteres Etappenziel zu einem weiteren geistigen Niveauverlust durch Ausschaltung von Elite?

Ich denke, gerade wir Nicht-Graduierten, sollten in diesem Punkt rechtzeitig darum bemüht sein, uns nicht der Neidgesellschaft zu verschreiben; denn bei mehrheitlicher Einigkeit dieser Art wird es einst allen gleichermaßen an den Kragen gehen. Gesellschaft, die mehrheitlich mit Rasenmähermanier dem ideologischen Neidwunsch nach Gleichheit aller lange genug frönt, produziert – laut geschichtlicher Vorlage - Niedergang und Unfreiheit......

Aber gemach: Erst einmal schaffen wir jetzt, ganz gemächlich, ganz allmählich, ohne dass das jemand (und erst recht nicht die Hintergründe) bemerkt und als Gefahr erlebt, diesen unliebsamen, nur noch als hochgestelzt erlebten Titel ab.......


Christa Meves