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Kinder und Smartphone

Die Bundesdrogenbeauftragte, Marlene Mortler, warnt vom hohen Berliner Thron herunter, man möge „mehr auf die Mediennutzung der Kinder achten“. (1.) Das geschah angesichts einer neuen Studie, die Eltern über die dort festgestellte enorme Nutzungsintensität des Smartphones von Kindern in unserer Republik unterrichtet. (2.) In der Studie lassen sich die negativen Auswirkungen, besonders auf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder, weiteren Entwicklungsstörungen und eine fehlende Eigenkontrolle bei unablässigem Konsum nun bereits festschreiben.

MEVES AKTUELL Juni 2017

Die Bundesdrogenbeauftragte, Marlene Mortler, warnt vom hohen Berliner Thron herunter, man möge „mehr auf die Mediennutzung der Kinder achten“. (1.) Das geschah angesichts einer neuen Studie, die Eltern über die dort festgestellte enorme Nutzungsintensität des Smartphones von Kindern in unserer Republik unterrichtet. (2.) In der Studie lassen sich die negativen Auswirkungen, besonders auf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder, weiteren Entwicklungsstörungen und eine fehlende Eigenkontrolle bei unablässigem Konsum nun bereits festschreiben.

Ein solcher Rat aus Berlin ist eine hohle Anweisung - fast ohne Möglichkeit zur Realisierung. Die meisten willigen Eltern haben längst resigniert. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass bei ihren Kindern die Nutzungseinschränkung lediglich Dauerstreit und einen vorher so nie erlebten Unfrieden, ja, eine Entfremdung zwischen Kindern und Eltern anberaumt hat. Je nach Alter und Temperament wird die Nutzungseinschränkung von den Kindern als lieblose Gemeinheit ihrer Eltern erlebt und sogar mit respektlosen Beschimpfungen und Parteienbildungen beantwortet. Sogar Unehrlichkeit kehre ein. Eine geplagte Mutter berichtet: „Verstecke werden zeitaufwendig so lange gesucht, bis die Smartphone entdeckt sind. Bei unserer abendlichen Abwesenheit haben die Kinder sogar eine verschlossene Schublade mit Gewalt geöffnet. Als wir Eltern sie fragten: Wer von Euch hat das gemacht?, halten alle Geschwister stramm miteinander zusammen, und jeder leugnet die Schandtat!“

Es ist offenbar nur die kleinere Zahl von Eltern, die in der Lage ist, eine solche von der Regierung geforderte Aufsicht vollziehen zu können - schon ganz und gar nicht, wenn beide Eltern vornehmlich außer Haus tätig sind - abgesehen davon, dass direkte Verbote für Jugendliche ohnehin kontraproduktiv sind.

„Worte, Worte, nichts als Worte“, würde Shakespeare zu solchen fühllosen Forderungen von oben herab ausrufen. Plötzlich sollen die Eltern aus den ohnehin allein gelassenen Familien das Kind nun noch aus dem Brunnen holen, obgleich doch rechtzeitig eine „G20“ für die Erstellung von Kontrollgesetzen hätte einberufen werden müssen, nachdem dieses digitale Instrumentarium für jedermann kaufbar wurde.

Einige Ausnahmen lassen sich allerdings auch heute noch erleben: Es gibt in der Tat Schulkinder, die dem massiven Gruppendruck widerstehen. Das sind die, die freiwillig auf die Warnungen ihrer glaubwürdigen Eltern hören. Diese Kinder verbringen aber ihre Freizeit meist mit konstruktiven Beschäftigungen, die ihnen Freude machen, die sie anregen und sie immer neu motivieren. Solche Eltern sind rechtzeitig den warnenden wissenschaftlichen Forschungsergebnissen (siehe Prof. Spitzer, Ulm, oder früher schon meiner Pädagogik) nachgegangen. Diese Eltern widmen sich in ihrem Familienleben fröhlich und opferreich ihren Erziehungsaufgaben. Sie haben die frühe Bindung der Kinder an ihre Eltern wichtig genommen, sie haben die Begabungen der Kinder erlauscht und ihnen zu entsprechenden Freizeitbeschäftigungen verholfen und auf diese Weise den kleinen Seelen die Nahrung zugefügt, die diese brauchen, um aufzublühen: ihre wache Liebe zum Kind und damit die Voraussetzung zur Verwirklichung ihrer Bestimmung als Mensch. Seelisch stark können sie so werden und damit den Fallen unserer Welt eher widerstehen. Auch im Trend unserer Gesellschaft müssten unsere Kinder eben als kostbare Leihgaben vom Schöpfer verstanden werden. Ein solcher Geist könnte bei den Regierungen die nötige Überwindung eines verantwortungslosen Alleingelassenwerdens der Familie erbringen; denn nur eine solche Haltung kann heute noch auf eine gesunde Zukunft mit Menschen hoffen, die liebesfähig- und arbeitsfreudig sind.

Quellennachweise:

  1. Zu viel Smartphone macht Kinder krank
  2. Ergebnisse der BLIKK Studie 2017 vorgestellt

Christa Meves