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Sexueller Kindesmissbrauch

Das Thema „Sexueller Kindsmissbrauch“ ist z. Z. mal wieder durch Berichte über neue Straftaten in Nordrhein-Westfalen aktuell. Nicht nur, dass es den Kriminalisten jetzt noch besser gelungen ist, den Fokus in Wermelskirchen in seiner mächtigen Ausweitung ansichtig zu machen. Einmal mehr ergibt sich, dass gewissenlose Täter ihre sadistischen Fotografien kaufbar gemacht haben. Einmal mehr hat die Polizei diese internationale Kinderschänderindustrie nun wieder in ihrer Ausbreitung erkenntlich gemacht. Sie müssen mir ersparen, hier Einzelheiten zu berichten. Diese sind einfach unerträglich, zumal es offensichtlich wird, dass hier besonders Säuglinge und Kleinkinder Opfer sind. Sie bilden die teuersten Angebote. Die Bilder lassen sich also kaufen - je jünger die beim Missbrauch fotografierten Kinder sind, umso teurer sind die Angebote!

Ich habe es nun deshalb noch wieder für unumgänglich gehalten, diese verbrecherischen Missetaten als Anlass dafür zu nehmen, noch einmal mehr die Ursachen zum Ausdruck zu bringen, die es im vorigen Jahrhundert bewirkt haben, dass diese pathologischen zukunftsgefährdenden Auswüchse in den westlichen Republiken so makaber haben Fuß fassen und sich haben ausbreiten können.

Wir können nur die Hoffnung haben, dass der Sumpf trockengelegt wird, wenn wir erkennen, dass die eigentliche Ursache solcher Quälereien, oft auch solcher Morde wesentlich tiefer liegt, nämlich in der Schwächung christlicher Moralvorstellungen zugunsten einer Vergötzung des Sex von der Wiege bis zur Bahre. Hier gibt es immer noch in der Bevölkerung Ignoranz und in den Medien das Verschweigen, ja, Tolerieren von Anzeichen oder gar von Kenntnis über Unangemessenheiten dieser Art; denn ein Boom dieser Auswüchse war zu erwarten. Sie sind die konsequente Folge einer unnachdenklichen Befreiungstendenz von allem und jedem. Das führte zu einer allgemeinen Fehlentwicklung in den westlichen Gesellschaften, hervorgerufen auch mit durch eine Entfesselung und Entschämung des Geschlechtstriebes. Unter der Devise „Befreiung zur Sexualität“ brachte ab 1970 eine vorausstürmende Revolte den veränderten Lebensstil als einen neuen Trend hervor. Wenn aber die Sexualität aus ihrem geschöpflichen Zusammenhang herausgerissen wird und Kinder verfrüht damit konfrontiert werden (und das wurde ja nun Programm!), kann sich der Trieb verfrüht und ungut bereits im Kindesalter von einer harmonischen Gesamtentwicklung abspalten und in dem so Verführten sogar sein vorrangiges Interesse werden. Das ist dann der Beginn von einer ungesunden Blockierung der normalen vielfältigen Gesamtausgestaltung der Seele. Von Sex-Gedanken wird der Befallene dann vorrangig geradezu beherrscht. Er wird sexsüchtig. Das bedeutet dann: Es kann sich von der Pubertät ab ein Bedürfnis sogar nach Täterschaft entwickeln. Aber die Befriedigung durch Sex dieser Art wird im Gehirn durch häufigen Gebrauch abgeschleift. Dadurch entsteht eine Gier nach stärkerem Anreiz. Diese bezieht sich dann aber meistens auf Kinder als Objekt, weil die eigene Verführung sich - als Anreiz dazu - dann bereits im Kindesalter ereignete.

Die jetzige Situation bedeutet also eine dringliche Herausforderung zu Einstellungsänderung in der Gesellschaft. Denn nun hat ja bereits jedes Grundschulkind mithilfe vom Smartphone Zugang zu jeder Menge Information pornografischer Art und das heißt zu Darstellungen von Fotografien missbrauchter Kinder. Hier also wartet schon eine Notwendigkeit zur Prävention. Denn die Folgen von Pädophilie, eben dem Kindsmissbrauch, sind zwar mit Recht immer noch strafbar. Aber selbst in der Rechtsprechung wird das Ausmaß der Fixierung an die eigene Täterschaft oft unterschätzt. Wie ist es sonst möglich, dass z. B. der grauenhafte Sexualverbrecher Dutroux mittlerweile schon wieder samt seiner Mittäterin Ehefrau frei herumläuft? Welcher Richter mag vor Rückfällen bei diesem Paar sicher sein?

Diese Erkenntnisse bedürften vorab der Einsicht, dass der seelische Zustand und die Gefahr des Rückfalls nicht allein das Feld ungefilterter Reaktionen der Umwelt bleiben sollten. Es muss nun endlich mit auf den Tisch, dass in den westlichen Gesellschaften in Bezug auf die Großmacht Natur und dessen umfänglichsten Bereich, dem Fortpflanzungstrieb, eine leichtfertige, hochmütige Fehleinschätzung geschah. Man darf der Großmacht Natur nicht einfach durch Befreiung von allem und jedem - und schon ganz und gar nicht auf dem Boden der Sexualität - begegnen. Wir müssen nach den Erfahrungen der letzten 50 Jahre erkennen, dass sich die Sexualität nicht derartig entfesseln lässt, dass sie dann ungebändigt ins Kraut schießt. Es gehört zu den Urgesetzen der Großmacht Natur, ungefiltert Vervielfältigung von Leben zu vollziehen. Unweigerlich ist uns das hierzulande nun - seit 40 Jahren mehr und mehr toleriert - geschehen. Das Wuchern gehört nun einmal zum Urgesetz dieser Großmacht! Aber das zu bändigen, wird zur Großaufgabe einer kultivierten Gesellschaft.

Resümee: Die Pädophilie - gleich in welcher Form - muss zu den Fehlentwicklungen gerechnet werden, die meist bereits in der Kindheit ihre Ursache haben. Sexualsüchtige Teufelskreise sind jenseits der Geschlechtsreife besonders im männlichen Geschlecht - durch dessen spezifisch hormonelle Gesamtausstattung - häufiger zu finden als bei Frauen. Durch eine unnachdenkliche Entschämung der Bevölkerung von Kindesbeinen an wurde der allzu fruchtbare Boden für süchtige Ausbreitungen - nun sogar besonders pervers hochgewertet - möglich, wenn das Opfer ein Kleinkind war; denn bis zum Alter von drei Jahren hat jeder von uns eine Amnesie und so kann dem Opfer, wenn es ein Kleinkind war, meist die Missetat gar nicht einfallen. So werden eben manche einstigen Opfer später pädophile Täter. Missbrauchte Kinder sind also meist sogar bereits seelisch schwer beeinträchtigte Menschen, später dann oft geplagt von der Sucht, sich vorrangig mit Sexgedanken zu beschäftigen. Sie lässt sich, ohne die Wahrheit auszugraben, schwer heilen, wenn sie langfristig praktiziert und eingewöhnt wurde. Wiederholte Täterschaft gar ist also ein Merkmal der Schwere des Erkrankungsgrades. Diese Erkenntnis zwingt die Jurisprudenz in ein Befragen ihrer Gesetzgebung in dieser Hinsicht. Ein Krankheitsgeschehen mit eingeschränkter Willensfreiheit während der Tat mindert die Berechtigung, nach unseren heutigen Gesetzen zu bestrafen. Und doch macht der Tatbestand die Verwahrung des Gestrauchelten umso zwingender, zumal der Täter eigentlich in den Bereich verwahrender Psychiatrie gehört. Auf dem Boden dieser Erkenntnis dürfte in solchen Fällen auf gar keinen Fall Unbeschwertheit bei Freigang und Entlassung erfolgen. Die Täter bedürften wenigstens nach einer Entlassung der ständigen Kontrolle und bewusster Ausschaltung von Gefahrenquellen. Um Rückfällen bei Tätern nach Therapie und Inhaftierung vorzubeugen, bedarf es zwingend wenigstens folgender Maßnahmen: Das Vermeiden von Anstellung in pädagogischen Einrichtungen, ja, grundsätzlich bedürfte es des Vermeidens der Betroffenen von jeglichem Alleinsein mit Kindern. Zum Schutz der Kinder ist heute darüber hinaus aber auch dringend eine Aufarbeitung der meist viel zu frühen und ideologisierten Aufklärung in den Schulen nötig - zumal z. Z. der digitale Zugang zu Pornografie noch leichter zugänglich gemacht worden ist. Das erzeugt geradezu bei den Kindern eine Versuchung zu Sex-Experimenten individueller Art - und heute bereits untereinander auf dem Schulklo (wie mir mehrfach berichtet wurde). Aus diesen wissenschaftlichen Ergebnissen ergibt sich eine generelle Einsicht in die leichtfertige Fehleinschätzung der Großmacht Sexualität. Wir machen derzeit die Erfahrung: Die Natur rächt sich, wenn der Mensch sich über sie und ihren strukturellen Dienst am Leben, und das heißt über die natürlichen Triebziele, hinwegsetzt. Noch einmal sei es angemahnt: Wir brauchen eine gesellschaftliche Veränderung von der Tiefe her. Eine, die aus der Erfahrung klug geworden ist, dass wir Geschöpfe sind, die sich den vorgegebenen Strukturen gehorsam horchend zuwenden sollen, statt sich selbst zum Schöpfer zu erheben. Unsere Situation in dieser Hinsicht macht z. B. eine Durchforstung des obligatorischen, aber ideologisierten Sexualkundeunterrichts in den Schulen, besonders durch unangemessene, verfrühende Projekte in der Grundschule, dringlich. Das immer häufigere Befallensein von Psychopathologien dieser Art bedeutet zwar für den Einzelnen grausiges Schicksalsdrama. Für gesellschaftliche und politische Maßnahmen ist das Beharren in diesem Trend fundamentale politische Schuld - praktiziert hierzulande meist durch ideologisierende Mithelfer - auf dem Weg zu einer sexualsüchtigen Durchseuchung unserer Lebenswelt.


Christa Meves