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Verfrühte Sexualerziehung

Die Bewohner Niedersachsens sind medial alarmiert worden: Erst schienen allein die Eier, bald darauf das geliebte Hähnchenfleisch vergiftet, nun auch das vom Schwein. Der Verkauf bricht ein. Wie wach, wie reagibel ist doch der Bundesbürger beim Auftauchen solcher Missstände!

MEVES AKTUELL Januar 2011

Die Bewohner Niedersachsens sind medial alarmiert worden: Erst schienen allein die Eier, bald darauf das geliebte Hähnchenfleisch vergiftet, nun auch das vom Schwein. Der Verkauf bricht ein. Wie wach, wie reagibel ist doch der Bundesbürger beim Auftauchen solcher Missstände! Aber merkwürdig, es gibt in unserer Republik mindestens ebenso schwere, ja vermutlich noch viel nachhaltigere Missstände, über die sich seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit nicht aufregt, ja die noch nicht einmal ins Bewusstsein der Gruppierungen geraten, die das besonders angeht: z. B. bei dem Skandalon, das ich anführen möchte: Die Familien mit Kindern:

Seit mindestens einem halben Jahrhundert gehört es zum Erfahrungsgut der Psychotherapie, dass Kleinkinder und solche im Grundschulalter durch unangemessene zu drastische Konfrontation mit der Erwachsenensexualität für ihr ganzes Leben seelisch zuschaden kommen können. Es kann sich ein Trauma einstellen, das verdrängt wird, unbewusst bleibt, aber spätere Unausgeglichenheiten heraufbeschwören kann: Eine mit Ekel gemischte Tabuierung des gesamten Bereiches Sexualität, oder das andere Extrem: Eine wie blinde, geradezu versessene Fixiertheit daran, die Sexualsucht und Perversionen zur Folge haben können.

Aber in unserer zur Sexualität befreiten Republik hat das keineswegs zu der daraus zu folgernden sorgsamen pädagogischen Behutsamkeit geführt. Nein, die Tendenz ist in absurder Weise seit Jahrzehnten in die Gegenrichtung gedriftet: Hierzulande gibt es seit ca. 40 Jahren einen obligatorischen Sexualkundeunterricht, der schließlich auch das Grundschulalter einschließt, ja, sich sogar zunehmend auch auf das Kindergartenalter auszudehnen sucht.

Kümmert das niemanden?
Gehen Vergiftungen solcher Art keinen etwas an?

Seit 14 Tagen gibt es eine außerordentlich wichtige Verlautbarung durch Papst Benedikt XVI. Er erklärte, dass staatlich geforderte Schulsexualkunde ein Beispiel für Bedrohungen gegen die kulturellen Wurzeln der Völker sei. Das sei ein unzulässiger Übergriff des Staates, es sei eine Art „staatliches Monopol in Schulangelegenheiten“. (Erklärung während der traditionellen Neujahrsansprache an die Vatikan- Botschafter vom 10.Januar 2011).

Was für ein Ereignis: Der Papst legt seinen Finger in einen skandalösen Missstand und klagt den Staat einer Grenzüberschreitung seiner Kompetenzen an!
Damit ist er allerdings nicht gänzlich allein. Einzelne Warner vor einer solchen fragwürdigen Vereinnahmung der Kinder hat es hierzulande seit der Einführung zu ihrer verpflichtenden Teilnahme am Aufklärungsunterricht der Schule immer gegeben. Manche Eltern haben immer einmal wieder versucht, sich gegen diesen obligatorischen Rigorismus zur Wehr zu setzen, aber immer vergeblich, in jüngster Zeit in einem Fall sogar durch Inhaftierung der renitenten Erziehungsberechtigten. Es gibt aber ein deutschsprachiges Land – die Schweiz, in der es nicht nachlassenden Widertand gegen staatlichen Kindsmissbrauch gegeben hat: Da gibt es unter vielem anderen z. B. den Verein „Sorgfalt“, dessen Flyer mir kürzlich in die Hände fiel.
Dort ist der Sachverhalt so kurz und bündig dargelegt, das ich ihn zitieren möchte:

„Was Sie als Eltern unbedingt wissen sollten,“ beginnt er und fährt fort: „Eine gute Aufklärung soll jungen Menschen dabei helfen, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen, um ihre Gesundheit zu schützen und sorgsam mit ihrer Sexualität umzugehen.

Auf keinen Fall darf der Sexualkundeunterricht zu früher sexueller Aktivität anregen.

Europaweit weist der Sexualunterricht massive Defizite auf und beruht auf einer Ideologie, deren Kette an Folgen unüberschaubar geworden ist.

  • Die Sexualexperten arbeiten an der Auflösung der traditionellen Familie (Vater, Mutter, Kinder)
  • Das Recht und die Freiheit der Eltern ihre Kinder nach eigenen Überzeugungen und Werten
  • zu erziehen wird ihnen schleichend entzogen.
  • Schon sehr bald soll Sexualerziehung ab 4 Jahren obligatorisch werden.
  • Der Sexualkundeunterricht ist einseitig und konzentriert sich vorwiegend auf Schwangerschaftsverhütung und Prävention von Krankheiten.
  • Es fehlen Informationen über die Folgen der Frühsexualität auf die körperliche, seelische und psychische Gesundheit.
  • Die negativen Folgen von Pille, Pille danach und Abtreibung werden verschwiegen oder verharmlost.
  • Unterrichtsmaterial überfordert viele Schüler. Es entspricht oft nicht den ethischen, religiösen Werten vieler Eltern.
  • Die Intimsphäre vieler Kinder, Jugendlicher und Eltern wird verletzt.

Den Eltern als Erziehenden darf nicht in den Rücken gefallen werden.

Die Sexualerziehung ermutigt Kinder und Jugendliche zu früher Sexualpraxis. Wechselnde Partner in jugendlichen Beziehungen werden als „natürlich“ dargestellt. Bei Geschlechtsverkehr in jungen Jahren ist aber das Gewebe am Gebärmutterhals besonders empfänglich für eine Infektion. Bei häufigem Partnerwechsel steigt auch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Daraus resultiert die umstrittene Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs in so früher Jugend.“ www.sorg-falt.ch

Wie notwendig wäre es, der Einsicht in diese Wahrheit auch hierzulande Taten folgen zu lassen! Der verfrühte Aufklärungsunterricht der Kleinen ist besonders verwerflich, zumal die neue Hormonforschung das niedrige Level der Geschlechtshormone vom Kleinkindalter bis zur Vorpubertät festgeschrieben hat. Aber darüber hinaus sollten die Kultusministerien die Aufklärungskapitel der Schulbücher auch für Jugendliche unter die Lupe nehmen und sich anhand der verheerend negativen Entwicklung auf diesem Feld ihrer pädagogischen Verantwortung bewusst werden. Es ist dringend erforderlich, dass die Jugendlichen in diesem Unterricht darüber informiert werden, dass – laut WHO - langfristige Pilleneinnahme sogar das Brustkrebsrisiko erhöht und am Boom der Unfruchtbarkeit der jungen Frauen auch eine durch die Pille hervorgerufene Minderung der Gebärmutterschleimhaut beteiligt ist.

Es ist in den letzten 40 Jahren mehr als genug Kindsmissbrauch geschehen. Es muss endlich mit einer durchgreifenden, den Erfahrungswerten entsprechenden Prävention gehandelt werden.


Christa Meves